Pantriantes
2. Pantriantes - nieder mit Schlanindralla, ihrem Bruder und Tiglo-Tigrinas
E s ist schwer zu schätzen, wie lange es schon her ist, dass Pantriantes Schlanindralla, ihren Bruder und Tiglo-Tigrinas besiegte. Vielleicht 3000 Jahre.
Die Geschichte von Pantriantes wurde von Generation zu Generation von den Panthern an ihre Jungen weitererzählt. Jetzt wird sie noch einmal erzählt:
Die Eltern von Pantriantes waren Schwarzipechras, ein Panther, und Leopahitra Rosetta, eine Leopardin. Die beiden lebten mit ihrem kleinen Baby-Pantriantes in einem prunkvollen Marmorpalast und regierten über den Dschungel. Das Volk hatte sie zu den Königen auserwählt, da Schwarzipechras die Tyrannin Harpiya getötet und somit das Volk befreit hatte.
Schwarzipechras und Leopahitra Rosetta regierten gut über den Dschungel und Pantriantes wuchs schnell.
Als er 15 Jahre alt war, ging das Gerücht um, Schlanindralla, die Schlange mit dem sagenumwobenen Gift, sei im Dschungel und wolle Schwarzipechras und Leopahitra Rosetta stürzen, um selbst an die Macht zu kommen.
In der Nacht schlich Pantriantes auf seinen samtenen Pfoten mit den messerscharfen Krallen aus dem Palast und versteckte sich hinter einer Palme. Plötzlich sah er oben in den Bättern 2 gelbe Augen leuchten. >>Schlanindralla!<<, rief er. >>Hab ich dich erwischt! Ha!<<
>>Zzssssssssssss<<, machte Schlanindralla nur und schlängelte nach unten.
Pantriantes fuhr seine Krallen aus und öffnete sein Maul. Im Mondschein konnte Schlanindralla seine weißen, spitzen Zähne blitzen sehen.
>>Du kannst mich nicht einschüchtern!<<, zischte die Schlange. >>Du hast Tatzen mit scharfen krallen, doch ich habe Gift. Du hast spitze Zähne, doch ich habe sie auch. Du kannst mich mit einem einzigen Tatzenhieb töten, aber ich dich mit einem einzigen Biss. Denn mein Gift kann dich in wenigen Sekunden zum Zusammenbruch bringen. Doch um mich verbluten zu lassen, brauchst du mehrere energieaufwendige Tatzenhiebe. Außerdem ist auch mein Blut giftig...<<
>>Mag sein<<, sagte Pantriantes. Dann, ganz plötzlich, riss er sie vom Baumstamm und stellte sich auf sie drauf. Seine Krallen gruben sich tief in ihre giftgrüne, schuppige Schlangenhaut ein.
Schlanindralla konnte sich nicht wehren und starb.
Der Morgen brach an.
Pantriantes brachte die tote Schlanindralla in den Palast und präsentierte sie seinen Eltern.
Schwarzipechras, sein Vater, erzählte dem Volk von dem Sieg über Schlanindralla. >>Mein Sohn hat die Schlange mit dem sagenumwobenen Gift bei Mondschein im Palastgarten besiegt!<<, lauteten seine Worte.
Das Volk jubelte, klatschte Beifall und gratulierte Pantriantes.
Doch die Bekanntmachung von Pantriantes' Heldentat hatte nicht nur gute Seiten: Als Schlanindrallas Schwester vom Tod Schlanindrallas erfuhr, schwor sie Rache und schlängelte auf den Palast zu.
>>Leopahitra Rosetta! Wo ist Leopahitra Rosetta?!<<, rief sie erzürnt.
>>Hier bin ich<<, antwortete Leopahitra Rosetta mit seidenweicher Stimme und trat aus ihrem Gemach.
Schlanindrallas Schwester schlängelte sich an Leopahitra Rosettas Schwanz hoch. >>Du hast den Mörder Pantriantes zur Welt gebracht! Du sollst sterben!<<, rief sie. Sie kam wieder von Leopahitra Rosettas Schwanz herunter und glitt blitzschnell im Kreis um diese herum. Dank des glatten Marmorbodens konnte sie sich sehr schnell fortbewegen.
Plötzlich schnappte Leopahitra Rosetta sie und biss sie ins Schwanzende.
Die Schwester Schlanindrallas konnte sich nicht micht Gift wehren, das sie keins besaß wie Schlanindralla. Sie starb eines jämmerlichen Todes.
Leopahitra Rosetta legte die Schlange auf den Opfertisch.
****
Eines Tages traf Pantriantes Panthera, ein Pantherweibchen. Die beiden verliebten sich ineinander und Pantriantes zog zu ihr in den Dschungel.
Leider hatte Pantriantes Konkurrenz: Tiglo-Tigrinas begehrte Panthera ebenfalls. Er war aus dem Norden in den Dschungel gezogen, um Panthera zu treffen. Wütend verfolgte er die beiden und versuchte, Pantriantes umzubringen... Doch er hatte keinen Erfolg und wurde von Pantriantes entdeckt.
Panthera versteckte sich ängstlich hinter Pantriantes, als sie den weißen sibirischen Tiger mit seinen mächtigen Pranken sah.
Pantriantes hingegen hatte keine Angst vor Tiglo-Tigrinas. Mutig stellte er sich vor ihn und sah ihn mit durchdringendem Blick an. >>Panthera gehört mir!<<, sagte er mit fester Stimme.
Tiglo-Tigrinas wich zurück, doch er erwiderte Pantriantes' durchdringenden Blick. >>Ich bin hart<<, behauptete er und versuchte, Pantriantes kalt und finster anzulächeln, was ihm aber nicht so richtig gelang. >>Ich komme aus dem Norden, wo Schneestürme wüten und Nadelbäume zu Eiszapfen gefrieren, und wo die letzten Mammuts lebten. Ich weiß, dass du Schlanindralla besiegt hast, doch mich kannst du nicht besiegen. Hihihi-haha!<<
>>Von wegen!<<, knurrte Pantriantes. In seinen Augen loderte Zorn.
Tiglo-Tigrinas jaulte auf. Sein eisiger Blick konnte Pantriantes' feurigem Blick nicht mehr standhalten. >>Das Feuer!<<, krächzte er.
Pantriantes nutzte den Moment und katapultierte Tiglo-Tigrinas in einen matschigen Sumpf.
Der weiße Tiger ging unter und wurde nie mehr gesehen.
Pantriantes und Panthera gingen weiter und kamen zu einer großen Palme., unter der ein friedlich schlummerndes Gepardenjunges lag.
Panthera weckte es sanft.
Das Gepardenjunge schaute sie mit seinen großen runden Kulleraugen an. Es sagte: >>Hallo, ich bin Rosette.<<
>>Hallo Rosette<<, sagte Panthera. >>Wo sind deine Eltern?<<
>>Ich weiß nicht<<, sagte Rosette.
So adoptierten Panthera und Pantriantes Rosette.
Es wurde Nacht.
Panthera, Pantriantes und Rosette legten sich schlafen.
Am nächsten Morgen war von Rosette nur noch ihr Fell da.
>>Oh nein! Jemand hat Rosettes Fleisch gegessen!<<, rief Panthera.
>>Da ist eine Spur!<<, stellte Pantriantes fest. Die Spur führte zu einem Baum.
>>Komm runter, Kinder-Esser!<<, befahl Pantriantes.
Schlanindrallas Bruder kam herunter. >>Nun, ich habe mich lediglich an dir gerächt; schließlich hast du meine Schwester Schlanindralla ermordet! Und deine Mutter hat meine andere Schwester getötet!<<
Pantriantes verknotete ihn. Das Blut vom Bruder der Schlanindralla konnte nicht mehr fließen und er starb.
>>Nun habe ich auch dich ermordet<<, sagte Pantriantes stolz.
Er und Panthera lebten glücklich bis an ihr Lebensende..
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